Freitag, 4. September 2020
fleregulae, 16:27h
Eine Art Selbsttherapie soll es sein, die mich veranlaßt, hier zu schreiben. Hier, im Dickicht des Internets, seiner schützenden Anonymität, dieses substanzlose Vakuum, ungreifbar, aber doch da. Mein Hals schmerzt. Schon seit Wochen, ach was sage ich, seit Monaten. Nur ein Symptom für das Leid meiner Seele, die nicht sprechen darf. Nicht soll. Mit wem auch? Freunde, Arbeitskollegen, Priester, Psychologen. Und dann? Weshalb soll das Offenbaren von Erlebtem einer fremden Person gegenüber heilbringend sein? Konflikte, die nicht zur Sprache kommen dürfen, weil man mit Verlautbarung dieser negative Konsequenzen fürchtet. Dabei geschieht eben jenes nur im Kopf. Die Phantasie der negativen Folgen, aber auch das zurückgehaltene Bedürfnis, einen Konflikt zu verbalisieren. Dabei muss ich das doch gar nicht. Wieso also kann man einen Konflikt nicht einfach für sich behalten? Und wieso verschiebt sich ein unausgesprochener Konflikt auf die körperliche Ebene, erzeugt Symptome, obwohl man diesen Konflikt in der Öffentlichkeit doch gar nicht darbieten möchte?
Zurückschauend habe ich in meinem Leben drei große Krisen gemeistert. Allen drei Krisen liegt zugrunde, dass ich einen Konflikt, in den ich geraten bin, emotional abspalte und in eine andere Ebene verlagere. War es in den ersten beiden Krisen die seelische Ebene, so drückt sich der aktuelle Konflikt auf der körperlichen Ebene aus. Eine neue Erfahrung. Meine erste große Krise durchlitt ich gegen Ende der 90er Jahre des letzten Jahrtausends, als ich nach bestandenem Abitur nicht so recht wusste, wie es in meinem Leben weitergehen könnte. Genau genommen habe ich mich einfach nicht darum gekümmert. Ich habe es einfach verdrängt, dass es nach Abschluss der Schule ja weitergehen wird. Ach ja, ein Jahr Zivildienst hat das Nachdenken noch etwas verzögert, aber auch dieses Jahr war schnell vorüber und ich stand quasi von einer Sekunde auf die nächste vor einem Sinnvakuum, während die Leute in meinem Umkreis begannen zu studieren oder eine Berufsausbildung begannen. Die Bewusstwerdung des Konfliktes ist nie eingetreten. Stattdessen habe ich mich monatelang mit diffusen Angstzuständen herumgeschlagen, die für mich völlig objekt- und sinnlos gewesen waren, da sie keinen Bezug zu meinem Leben zu haben schienen. Sie waren einfach da und ich erkannte keinen Auslöser. Nur diese graue und bleierne Diffusität.
Von Krise Nummer Zwei berichte ich irgendwann einmal. Hier und jetzt soll es ja vor allem um Krise Drei gehen. Meine Krisen treten im Übrigen fast schon zyklisch auf: Etwa alle 10 Jahre. Durchlitt ich Krise Eins nur wenige Monate (danach habe ich einfach einen Studienplatz erhalten und bin in eine andere Stadt gezogen), hatte sich Krise Zwei schon für einige Jahre etabliert. Krise Zwei verschwand im Verlauf eines längeren Zeitraums, löste sich nach und nach auf, nicht so plötzlich wie Krise Eins, aber auch mit einer Veränderung in meinem Leben.
Zurückschauend habe ich in meinem Leben drei große Krisen gemeistert. Allen drei Krisen liegt zugrunde, dass ich einen Konflikt, in den ich geraten bin, emotional abspalte und in eine andere Ebene verlagere. War es in den ersten beiden Krisen die seelische Ebene, so drückt sich der aktuelle Konflikt auf der körperlichen Ebene aus. Eine neue Erfahrung. Meine erste große Krise durchlitt ich gegen Ende der 90er Jahre des letzten Jahrtausends, als ich nach bestandenem Abitur nicht so recht wusste, wie es in meinem Leben weitergehen könnte. Genau genommen habe ich mich einfach nicht darum gekümmert. Ich habe es einfach verdrängt, dass es nach Abschluss der Schule ja weitergehen wird. Ach ja, ein Jahr Zivildienst hat das Nachdenken noch etwas verzögert, aber auch dieses Jahr war schnell vorüber und ich stand quasi von einer Sekunde auf die nächste vor einem Sinnvakuum, während die Leute in meinem Umkreis begannen zu studieren oder eine Berufsausbildung begannen. Die Bewusstwerdung des Konfliktes ist nie eingetreten. Stattdessen habe ich mich monatelang mit diffusen Angstzuständen herumgeschlagen, die für mich völlig objekt- und sinnlos gewesen waren, da sie keinen Bezug zu meinem Leben zu haben schienen. Sie waren einfach da und ich erkannte keinen Auslöser. Nur diese graue und bleierne Diffusität.
Von Krise Nummer Zwei berichte ich irgendwann einmal. Hier und jetzt soll es ja vor allem um Krise Drei gehen. Meine Krisen treten im Übrigen fast schon zyklisch auf: Etwa alle 10 Jahre. Durchlitt ich Krise Eins nur wenige Monate (danach habe ich einfach einen Studienplatz erhalten und bin in eine andere Stadt gezogen), hatte sich Krise Zwei schon für einige Jahre etabliert. Krise Zwei verschwand im Verlauf eines längeren Zeitraums, löste sich nach und nach auf, nicht so plötzlich wie Krise Eins, aber auch mit einer Veränderung in meinem Leben.
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damals,
Freitag, 04. September 2020, 8:56 PM
Oh, diese Zustände kenn ich. Da hilft es gar nichts: Die Ängste (oder sonstigen Gefühle, Konflikte) müssen raus - Sie wollen sich doch nicht ihren Körper kaputtmachen wegen so einem Blödsinn! Ob nun durch Verbalisieren oder das Leben ändern - ganz egal (am besten: erst das eine, warum nicht erstmal testweise im Blog, dann das andere). Jedenfalls hat das bei mir geholfen. Ich wünsche Ihnen Glück und Kraft auf dem Weg aus der Krise.
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